
Die Reise:
Vom 01. bis zum 18.07.2023 wollen wir Spitzbergen intensiv kennenlernen und sind dabei auf dem Zweimastsegler Meander unterwegs. Das intensive, aktive Erlebnis der Natur, Tierwelt und Geschichte Spitzbergens in aller Vielseitigkeit, auf Wanderungen ausgehend von einem Segelschiff in traditionellem Stil, steht im Vordergrund. Mindestens einen Landgang täglich wird es durchschnittlich geben, um Landschaft und Tierwelt zu erkunden. Während der 18 Tage ist eine Umrundung Spitzbergens bei „günstigen“ Eisbedingungen prinzipiell möglich; bei „ungünstigen“ Eisbedingungen werden wir die Zeit ebenso erlebnisreich an der West- und Nordküste Spitzbergens verbringen oder möglicherweise rund ums Südkap in den Südosten fahren − immer dem Bug hinterher, und vor allem möglichst nicht gegen starken Wind. Für das Spitzbergen-Erlebnis spielt die Frage, ob die Reiseroute eine Umrundung ist oder nicht, keine entscheidende Rolle. Bei ungünstiger Wetterlage werden wir uns lieber gegen eine Umrundung entscheiden und die Tage schön und erlebnisreich verbringen, als tagelang gegen Wind und Seegang anzufahren, damit der Strich auf der Karte ein Kreis wird. Letztlich zählt das schöne, vielseitige Spitzbergen-Erlebnis. In jedem Falle wollen wir möglichst viele der schönen, abwechslungsreichen Buchten und Inseln Spitzbergens kennenlernen: Von gemütlichen Spaziergängen über Tundrawanderungen bis hin zu kleinen Bergtouren oder Fahrten an Bord der Meander durch schöne Fjorde mit Gletschern und Bergen zu beiden Seiten werden wir flexibel die besten Gelegenheiten wahrnehmen, welche die Natur uns bietet. Letztlich entscheiden wir je nach Situation und nach Wetter, so dass wir möglichst viel Zeit bei möglichst schönem Wetter in den schönsten Gegenden verbringen, die uns zugänglich sind. Unsere Landgänge dauern gewöhnlich zwei bis vier Stunden, aber wenn das Wetter sich für eine Tagestour anbietet, werden wir gerne genügend Verpflegung in die Rucksäcke packen und uns die Gelegenheit zu einer längeren Tour nicht entgehen lassen. Aufgrund der mit maximal 12 Teilnehmern ohnehin kleinen Gruppengröße werden wir uns an Land nicht unbedingt grundsätzlich aufteilen, aber wir haben die Möglichkeit, bei Bedarf zwei Gruppen zu bilden. Diese werden wegen der Gefahr, jederzeit unerwartet auf Eisbären zu stoßen, von je einem bewaffneten Guide begleitet sein. Das Gelände ist naturgemäß generell weglos und oft auch unwegsam: Der Boden ist oft steinig-felsig, Steigungen wollen überwunden werden, diese können auch schon mal steiler sein (aber keine Kletterei). Es geht nicht über Wanderwege, sondern über oft felsiges Gelände. Ein Kilometer ist in Spitzbergen gefühlt doppelt so lang wie im Mittelgebirge! Grundlegende Trittsicherheit und eine gewisse Ausdauer setzen wir bei unseren Reiseteilnehmern voraus, wie auch die Motivation, regelmäßig an mehrstündigen Wanderungen teilzunehmen. Die Bilder und Reiseberichte auf www.spitzbergen.de vermitteln hiervon einen realistischen Eindruck, wie dort auch die Infoseite „Arktisches Gelände“. Natürlich machen wir regelmäßig Pausen zum Erholen, Beobachten, Fotografieren, Erläutern, … wer aber oft viel Zeit braucht, um spezielle Interessen intensiv zu verfolgen, muss wissen, dass wir eine Gruppenreise machen, wobei es gilt, eine für die Gruppen passende Gehgeschwindigkeit und Pausenfrequenz zu finden. Ambitionierte Fotografen, die regelmäßig Zeit etwa zum Aufstellen des Stativs brauchen, seien darauf hingewiesen, dass wir auch spezielle Fahrten mit Fotoschwerpunkt anbieten; ansonsten liegt unser Schwerpunkt auf “Wandern”, und wir wollen denen, die wandern wollen, auch die Möglichkeit geben, dies möglichst regelmäßig zu tun. Auf den Fahrten, die Rolf Stange und die Geographische Reisegesellschaft mit der Meander anbieten, sind wir mit insgesamt zwei Guides dabei, was der Sicherheit und Flexibilität erheblich zugute kommt. Das Natur- und Landschaftserlebnis wird uns wichtiger sein als das hektische “Abhaken” von Sehenswürdigkeiten. Geschichte und Geschichten aus älteren und neueren Zeiten wird es ebenso regelmäßig geben wie naturkundliche Hintergründe, an der frischen Luft oder gemütlich an Bord, ganz wie es sich anbietet. Im Juli ist der Höhepunkt des arktischen Sommers. Überall blühen die kleinen Blümchen, Rentiere futtern sich nach Herzenslust satt und die kurze, hektische Brutsaison arktischer Vögel ist in vollem Gang, auf flacher Tundra wie auf schroffen Vogelfelsen. Zehntausende von Krabbentauchern schwirren bei den Kolonien ein und aus, und bei den großen Lummenfelsen geht es zu wie im Bienenkorb. Möglicherweise befinden sich noch Treibeisfelder im Norden und /oder Osten Spitzbergens. Wenn diese nicht zu dicht sind, können wir erleben, wie die Meander sich ihren Weg zwischen den Eisschollen sucht und finden dabei vielleicht Eisbären oder Walrosse. Mit oder ohne Eis – wir werden in jedem Fall gute Chancen für die Sichtung dieser mächtigen Tiere haben, wie auch Wale, vor allem Buckel-, Zwerg- und Finnwale. In jüngeren Jahren ließen sich zudem mehrfach Blauwale sowie sogar Grönlandwale blicken – äußerst seltene Tiere, aber wer weiß …? Die Tierwelt einschließlich der zahlreichen Vögel und die arktische Tundra mit ihrer erstaunlichen Pflanzenvielfalt werden nicht nur täglich für neue, schöne Eindrücke sorgen, sondern uns auch in Vorträgen und Hintergrundgesprächen regelmäßig beschäftigen und somit ein klarer Schwerpunkt für diese Reise im arktischen Hochsommer sein. Zu dieser Zeit steht die Mitternachtssonne hoch am Himmel, so dass wir während der gesamten Fahrt keinerlei Dunkelheit erleben werden, dafür Tageslicht zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten, was es uns ermöglicht, auch abends noch einmal an Land gehen oder bei einem Gletscher vorbeizufahren. Erholungsurlaub steht nicht auf dem Programm!
Unsere Route:
Wir gehen gemeinsam nachmittags am 01. Juli in Longyearbyen (Spitzbergen) an Bord. Während unserer Reise wollen wir die küstennahen Gebiete rund um die Hauptinsel Spitzbergen sowie einiger Nebeninseln kennenlernen: Ausreichend Zeit zu haben, um in die verschiedensten Gebiete vorzustoßen, ist der Hauptgrund für die Reisedauer. Wir werden in verschiedene Fjorde einfahren, Sunde passieren und auf vorgelagerten großen Inseln und kleinen Eilanden an Land gehen. Einen festgelegten Fahrtplan gibt es nicht: Fahrtleiter Rolf Stange kennt Spitzbergen aus langjähriger Erfahrung und wird zusammen mit dem Kapitän unterwegs flexibel entscheiden, wie der Plan aussieht – je nach Eis, Wind und Wetter! Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen, dass die Eisverhältnisse zu dieser Jahreszeit völlig unvorhersehbar sind: Das Treibeis kann sich soweit zurückgezogen haben, dass es für uns unsichtbar bleibt; andererseits kann es sich so hartnäckig in den Küstengewässern halten, dass es eine Umrundung Spitzbergens unmöglich macht … wobei der Termin im Juli 2023 es wahrscheinlich macht, dass das Treibeis in manchen Teilen Spitzbergens noch in Küstennähe ist. Das kann bedeuten, dass diese Fahrt keine Umrundung wird, was aber nichts macht (siehe oben), denn Spitzbergen bietet überall reichlich Platz für schöne, spannende Erlebnisse, und dazu käme in diesem Fall als Vorteil noch das Erlebnis des Treibeises hinzu. Die Natur in ihrer Unvorhersehbarkeit und ihrer Unbeherrschbarkeit durch den Menschen und seine Technik macht ja gerade das Spannende an der Reise aus. Unser Vorteil ist, dass wir durch die lange Reisedauer ein gutes Zeitpolster haben, um flexibel auf alles zu reagieren und beispielsweise Ziele ansteuern können, die andere aus Zeitgründen backbord liegenlassen müssen. Wie eingangs erwähnt, ist eine Umrundung Spitzbergens je nach Eis und Wetter eine Möglichkeit, aber nicht vorrangig angestrebt; wichtiger ist uns ein vielseitiges, abwechslungsreiches Spitzbergen-Erlebnis. Am 18. Juli verlassen wir in Longyearbyen (Spitzbergen) morgens nach dem Frühstück und dem Räumen der Kabinen wieder das Schiff.
Reisezeit, Wetter und Bekleidung/Ausrüstung
Im Juli erleben wir den arktischen Hochsommer. Sie Sonne steht 24 Stunden am Tag am Himmel, mal etwas flacher, mal etwas höher. Dieses ermöglicht, dass wir auch „nachts“ entweder auch einmal gute Naturbeobachtungen machen können (Tiersichtungen!) oder auch einmal zu später Stunde an Land gehen, wenn es sich anbietet. Erfahrungsgemäß kommt dabei der Schlaf oft zu kurz, da es immer etwas zu sehen gibt. Das Wetter wird und wahrscheinlich eine ganze Bandbreite bieten, von Flaute mit Sonne und gefühlt erstaunlich warmen Temperaturen bis zu Sturm, Regen und eventuell auch Schnee, und auch Nebel ist im Sommer nicht ungewöhnlich. Der Wetterwechsel ist aber durchaus rasch und so werden wir wahrscheinlich von allem etwas genießen dürfen. Die Temperaturen werden sich zwischen 5° – 15° Celsius bewegen, Abweichungen in beide Richtungen sind möglich, der Wind wird auch da sein, mal mehr mal weniger, wie es für Seegebiete in den hohen Breiten typisch ist. Bei günstigem Wind wird gesegelt, helfende Hände sind willkommen!
Ihre Bekleidung sollte warm und winddicht sein, möglichst auch wasserdicht gegen Regen, aber auch gegen Spritzwasser bei den häufigen Fahrten mit den Beibooten. Funktionsunterwäsche, Mütze, Schal, Handschuhe, Wollpullover oder Fleece, alles das sollte dabei sein. Als Fußbekleidung an Bord sind leichte, aber rutschfeste Schuhe gut (Sportschuhe, Segelschuhe, Trekking-Sandalen), für die Landgänge sind Wandergummistiefel (!) sehr zu empfehlen. Das Gelände ist oft noch feucht, Schmelzwasserbäche wollen durchquert werden und das Aussteigen und Einsteigen vom Beiboot an Land und wieder zurück geht meist doch tief ins Wasser. Wanderstiefel (auch gute) sind dafür nur sehr bedingt geeignet, sie werden auf Dauer nass und man bekommt sie nicht wieder trocken. Hartschalenkoffer sind ungeeignet, man bekommt sie in den Kabinen nicht unter, stauchbare Koffer, Reisetaschen, Rucksäcke, Seesäcke, alles das geht, ein kleiner Tourenrucksack ist ebenfalls nützlich. Fotoausrüstung? Ganz nach Belieben, nur tragbar sollte es sein.
Das Schiff, die „SV Meander“
Die Meander wurde 1946 auf der Werft Finkenwerder in Hamburg gebaut, die damals für den Bau von starken Schiffen bekannt war und die Meander mit einem eisverstärkten Rumpf baute. Daher ist sie gut für arktische Gewässer geeignet. Bis in die 1990er Jahre wurde die Meander als Fischereifahrzeug betrieben. 1995 wurde sie zu einem Segelschiff für die Beförderung von Passagieren zunächst für den privaten Betrieb umgebaut. Das Schiff hat Stürme bis Windstärke 11 in der berüchtigten Drake-Passage bei Kap Hoorn überstanden und ist somit mit allen Wassern gewaschen, darunter auch die kältesten, die sich überhaupt mit Segelschiffen befahren lassen, wie die Antarktis und Spitzbergen. Seit dem Umbau hat die Meander 6 Passagierkabinen für jeweils zwei Gäste. Hier kommt man unter, hier ist für die wesentlichen Notwendigkeiten des Lebens gesorgt, nicht mehr und nicht weniger. Das Platzangebot in den Kabinen ist auf Segelschiffen naturgemäß begrenzt; wer einen Hometrainer und die Modelleisenbahn mitbringt und aufstellen will, wird auf Schwierigkeiten stoßen. Aber bei ökonomischem Umgang mit dem Platz und rücksichtsvollem Umgang mit der Nachbarschaft kommt man hier prima klar.
Sie als Reiseteilnehmer…
… bringen Begeisterung mit für den Naturraum und Lebensraum der hohen Arktis. Die Meander ist kein Luxuskreuzfahrer, die Kabinen sind zweckmäßig und nicht groß. Das Leben an Bord und das Erleben Spitzbergens findet meist in der Gemeinschaft mit Crew und Mitreisenden statt. Wer schon Yachterfahrung hat oder auch an (Klein-)Gruppenreisen in entlegenen Gebieten der Erde teilgenommen hat, kann schon einschätzen, was eine solche Reise bedeutet. Rückzugsraum und Privatsphäre sind eingeschränkt, Gruppenkompatibilität und ggf. auch Stressresistenz sind gefordert. Daneben ist die körperliche Fitness Grundvoraussetzung für die Teilnahme. Es handelt sich nicht um eine Sportreise, aber die Wanderungen im weglosen Gelände sind anstrengender als Spaziergänge und Sie müssen sich in jedem Fall sicher an Bord bewegen können, auch bei Wind und bewegter See. An Land bleiben wir ausnahmslos zusammen. Die Wanderungen werden geführt von einem Guide, der, wegen der Gefahr auf Eisbären zu treffen, bewaffnet ist.
Die Reiseleitung
Rolf Stange als Fahrtleiter kennt Spitzbergen wie kaum ein anderer. Der Geograf, Fotograf und Buchautor ist seit vielen Jahren in den polaren Regionen der Erde unterwegs, oft als Fahrt- und Expeditionsleiter, und hat Spitzbergen zu seiner zweiten Heimat gemacht. Mehr unter "spitzbergen.de"
… wenn Sie bis hier gelesen haben…
…dann zeigt das, dass Sie interessiert sind und sich auch nicht haben abschrecken lassen von allem, was oben stand. Vielleicht mögen Sie mitbieten. Wir würden uns freuen, Sie an Bord begrüßen zu dürfen!
eingeschlossene Reiseleistungen:
nicht im Reisepreis/Auktionspreis enthalten:
Gern helfen wir Ihnen bei der Organisation der Anreise und bei Fragen zu Reise und Ausrüstung. Schauen Sie auch auf unserer Internetseite, senden uns eine Mail an info@geo-rg.de oder rufen uns an unter 02536 3435692.
Der Reiseveranstalter
Die Geographische ReiseGesellschaft GmbH ist in Senden bei Münster beheimatet und veranstaltet seit mehr als 20 Jahren Reisen in den hohen Norden. Das oben stehende Reiseangebot sowie weitere Informationen zu Reisen und zu uns als Reiseveranstalter finden Sie unter "geo-rg.de"